Erfolgreiche ÖKOPROFIT-Zertifizierung im vogtländischen Göltzschtal

Lengenfeld, 12. April 2013

ÖKOPROFIT Lengenfeld: Modell für ganz Mitteldeutschland

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Es ist gelungen. Erstmals hat eine Kleinstadt in Sachsen und in ganz Mitteldeutschland das europäische Zertifizierungsverfahren ÖKOPROFIT für umwelt- und klimaschutzgerechtes Verhalten in Mittelstandsunternehmen erfolgreich abgeschlossen. Weitere Städte mitteldeutscher Regionen sollten folgen, die Erfahrungen Lengenfelds übernehmen. Auch wenn sie sich bisher nicht trauen. So sieht es der Klimaschutz Sachsen e.V., der das Ökoprofit-Projekt Lengenfeld auf den Weg gebracht hatte. Der Verein will sich für weitere Projekte in den kommenden Jahren besonders engagieren.

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Vor wenigen Tagen erhielten elf Unternehmen der Region Lengenfeld erstmals das ÖKOPROFIT-Zertifikat. Lengenfeld, eine 7000 Einwohner zählende Kleinstadt im Vogtland. Das, was sonst in Europa nur großen Verwaltungseinheiten bestimmt war, stemmte in diesem Jahr dieser kleine Ort – zwischen Sachsen und Bayern gelegen.

Doch der Weg bis zum Erfolg war weit und kompliziert. Lengenfelds Bürgermeister Volker Bachmann: „Unser Ansinnen und das Vorgehen waren extrem steinig. Wir haben gekämpft und gerungen. Vor allem, weil die lokalen Unternehmer anfangs mehr als zurückhaltend waren. Dank des sächsischen Klimaschutzvereins gelang uns letztendlich der Erfolg. Ich erinnere mich daran, dass Winkler, der Vorsitzende des Klimaschutz Sachsen e.V. und ich bereits im Oktober 2009 zusammen saßen, um ÖKOPROFIT für Lengenfeld vorzubereiten. Dann folgten über Monate hinweg zahllose gemeinsame Gespräche mit Geschäftsführern. Wir waren oft der Verzweiflung nahe. Schließlich haben Mittelständler viele andere Probleme. Umwelt, Klimaschutz und Ökoprobleme werden zumeist ganz am Ende gelistet. Aber wir haben nie aufgegeben.“ Bachmann weiter: „Alle Kleinstädte in Deutschland, die sich jetzt dafür endscheiden, ÖKOPROFIT durchzuführen, denen stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Wir glauben, dass durch die fast dreijährigen Erfahrungen, die Lengenfeld sammeln konnte, viele Probleme und Schwierigkeiten anderen uns ähnlichen Kommunen erspart bleiben werden.“

Bachmann rät seinen Bürgermeister-Kollegen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ÖKOPROFIT in ihren Wirtschaftsregionen zu realisieren, die Hilfe und Unterstützung des gemeinnützigen Vereins „Klimaschutz Sachsen e.V.“ in Anspruch zu nehmen. Und er weiß auch, warum fachlich fundiert und nachhaltig wirkend. Bachmann: „Der Verein hat sich in einem einzigartigen deutschlandweiten EU-Projekt zur Etablierung von regionalen Energie-und Klimaschutzagenturen einen Namen gemacht. ÖKOPROFIT spielte dabei eine wichtige Rolle.“

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(v.l.): Hubert Engelhardt (IHK Plauen), Monicque Thalheim (IHK Chemnitz), Karina Garten (SMUL Dresden), Herr Arnold (Bauamt Lengenfeld), Volker Bachmann (Bürgermeister der Stadt Lengenfeld), Dr. Natalia Balcazar (enviroPro Duisburg) und Michael Winkler (Vereinsvorsitzender Klimaschutz Sachsen e.V.)

Vereinsvorsitzender Michael Winkler: „Wir sind stolz darauf, als gemeinnütziger Verein und als Initiative aus dem sächsischen Mittelstand heraus, rechtzeitig die große und in Zukunft deutlich wachsende Bedeutung von ÖKOPROFIT erkannt zu haben. Geht es doch letztendlich ums Energie-, Klimaschutz- und Umweltmanagement aus einem Guss, wie es in Europa nachhaltig erst noch auf den Weg gebracht werden muss. Ostdeutsche Wirtschaftsunternehmen standen dem bisher skeptisch und teils sogar ablehnend gegenüber. Lengenfeld hat bewiesen, dass sogar kleine Kommunen dies meistern können.“